Pressemitteilung: Kulturgüter retten per Computerspiel; IJsfontein entwickelte spielerischen Museumsbesuch für Leibniz Gemeinschaft

Wie begeistert man Kinder und Jugendliche für einen Museumsbesuch? „Am besten spielerisch, interaktiv und kurzweilig. Und mit technischen Lösungen, die für die Zielgruppe alltäglich sind“, sagt die Medienpädagogin Anne Sauer. Sie ist Projektleiterin beim Serious Games-Spezialisten IJsfontein (NL/D) und hat ein Computerspiel für einen Multi-Touch-Tisch konzipiert und gemeinsam mit dem Team entwickelt.

Dieses wird anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 künftig in den acht Forschungsmuseen der Leibniz Gemeinschaft zum Einsatz kommen. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum hat als Koordinator dieses Projektteils des sogenannten Aktionsplans für Leibniz-Forschungsmuseen die Entwicklung des Spiels finanziert. Das Projekt soll bei der jungen Zielgruppe Interesse für die naturwissenschaftlichen Exponate wecken, Verständnis schaffen für den besonderen Umgang mit Sammlungsobjekten und das Bewusstsein für die Relevanz von Erhaltung und Bewahrung fördern.

„Die wesentlichen Herausforderungen lagen nicht zuletzt in der Heterogenität der Zielgruppe. Immerhin sollten 8-25jährige gleichermaßen abgeholt und begeistert werden“, so Sauer. „Gleichzeitig war es notwendig, einen niedrigschwelligen, unterhaltsamen Einstieg in die komplexe Thematik der verschiedenen Museen zu finden.“

Entstanden ist ein kollaboratives Game mit Spaßfaktor, in dem die Spielenden alleine und im Team in die Rolle der „Bewahrer*innen“ schlüpfen. Ziel ist, Objekte aus den Sammlungen der Forschungsmuseen gegen schädliche Einflüsse, z.B. Licht, Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Insekten, zu schützen.

Das Spiel kann ab sofort im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt am Main getestet werden. Es wird dort im Rahmen einer kleinen Ausstellung die Restaurierungsgeschichte der fossilen Schädeldecke von Sangiran II, einem besonders gut erhaltenen Fossil einer ausgestorbenen Art der Gattung Homo erectus, präsentiert. Die anderen Forschungsmuseen ziehen in den nächsten Wochen nach.

IJsfontein Interactive Media GmbH

IJsfontein Interactive Media ist der deutsche Ableger des niederländischen Serious-Games Spezialisten IJsfontein.  Als Unternehmen der Wegesrand-Gruppe bietet es spielbasierte Lernlösungen und verfügt über jahrelange Projekterfahrung, Beratungs- und Konzeptionskompetenz in Sachen „Spiel und Bildung“. Forschungsprojekte sowie Lehrtätigkeiten begründen zudem einen umfangreichen Transfer von Wissenschaft und Praxis. Zum Portfolio gehören u.a. Serious Games oder Gamification-Konzepte wie die Schulung von Mitarbeitern, interaktive Erlebnisse in einem Museum oder eine digitale Plattform für den Grundschulunterricht. Seit 1997 schaffen in der Gruppe derzeit mehr als 60 Mitarbeiter vielfach ausgezeichnete Projekte mit namhaften Unternehmen, Institutionen und Bildungsträgern. IJsfontein betreibt Büros in Amsterdam, Mönchengladbach und Berlin. www.ijsfontein.de

Anne Sauer

Anne Sauer ist Medienpädagogin und Projektleiterin bei IJsfontein Interactive Media. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit liegen im Game Design sowie der Projektorganisation, -planung und -kommunikation zur Umsetzung von interaktiven Anwendungen. Sie entwickelt gemeinsam mit Kunden spielerische und didaktische Applikationen sowie interaktive Installationen, überwiegend im Umfeld von Kultur, Gesellschaft, Bildung und Politik.

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Die Leibniz-Forschungsmuseen

Zu den acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft gehören das Deutsche Bergbau-Museum Bochum, das Deutsche Museum in München, das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven, das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg, das Museum für Naturkunde in Berlin, das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn. Diese Museen verbinden Forschung und Bildungsauftrag in besonderer Weise. Neben Dauer- und Sonderausstellungen finden hier umfangreiche Forschungen zur Erdgeschichte, zur Biodiversität sowie zur Kultur- und Technikgeschichte statt. Die einzigartigen Sammlungen umfassen weit mehr als hundert Millionen Objekte und bilden das Fundament für die Wissenschaft. Mit ihren Ausstellungen erreichen die Museen jedes Jahr Millionen von Menschen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung.

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Mirjam Kaplow
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
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